Tanja begann schon im Alter von 14 Jahren mit dem Schreiben. Schon damals war ihr Genre ganz klar die Science-Fiction, denn im Keller ihrer Mutter stapelten sich Romane des Familienhelden Perry Rhodan.
Heute arbeitet sie als Redakteurin bei der Gelnhäuser Neuen Zeitung. Ihre Studienkollegin Michelle Stern, mit der sie Band 372 Die Vulkantaucher schrieb, brachte sie zur Maddrax-Serie. Texte außerhalb von MX veröffentlicht sie als Tanja Bruske, darunter mehrere Theaterstücke und Romane.

Wenn ihr noch mehr über Tanja erfahren wollt, hört doch mal in PODDRAX Episode 04 und PODDRAX Episode 05. Aber nur wenn ihr mit der vollen Ladung Tanja vs Tanja umgehen könnt. 😉

Nun aber auf zu den Fragen!

Frage 1: Wie bist du dazu gekommen, für Maddrax zu schreiben?

Lucy Guth: Über meine Studienfreundin Steffi Jahnke, den meisten eher als Michelle Stern bekannt. Wir hatten nach längerer Zeit wieder Kontakt und sie fragte mich, ob ich Lust hätte, mal einen Maddrax mit ihr zu schreiben. Das haben wir dann gemacht („Die Vulkantaucher“), und kurz danach habe ich eigene Romane übernommen.

Frage 2: Hast du ein spezielles Schreib-Ritual? Brauchst du einen ganz bestimmten Tee/Kaffee/Snack, um anzufangen?

Lucy Guth: Ich nasche auch ohne den Vorwand schreiben unwahrscheinlich gerne 🙂 Im Grunde ist es so: Wenn ich vormittags schreibe, dann in einem stillen Zimmer, etwas zu Trinken (am liebsten Wasser mit Himbeersirup im Sommer und Tee im Winter) sollte schon in der Nähe stehen. Schreibe ich Abends (wenn die Kinder im Bett sind) lasse ich den Fernseher dabei laufen. Wenn mein Mann noch wach ist, schaut er, was er möchte. Wenn er ins Bett gegangen ist, lasse ich meistens eine Krimi- oder Thriller-Serie nebenher laufen – eine, die mich so am Rande interessiert, bei der ich aber nicht hingucken muss. „Bull“ ging ganz gut, oder „Criminal Minds“. „Broadchurch“ ging nicht, das fand ich zu spannend und konnte nicht dabei schreiben.
Abends in der Stille schreiben, das geht nicht, da werde ich müde. Musik reicht mir da auch nicht, ich brauch Geplapper im Hintergrund. Und dann auch gerne Gummibärchen oder Chips, aber das muss ich vorher dosieren, sonst knabber ich vor mich hin und halte kein Maß

Frage 3: Auf welchen deiner MX-Romane bist du besonders stolz und warum?

Lucy Guth: Ich mag immer noch „Fette Tage in Toxx“ sehr gerne, weil es Spaß gemacht hat, diese vielen Speisen zu kreieren. „Das schwarze Haus“ und „Hinter dem Spiegel“ mochte ich auch gerne, weil ich auf diese Idee sehr stolz bin, genau wie bei „Der Grimm“.

Frage 4: Welcher der vergangenen MX-Zyklen hat dir am meisten Spaß gemacht?

Lucy Guth: Der Fremdwelt-Zyklus, weil man da seiner Kreativität vollkommen freien Lauf lassen konnte.

Frage 5: Hast du eine Lieblingsfigur im Maddraxiversum?

Lucy Guth: Quart’ol. Ich mag Hydriten und deren Welt.

Frage 6: Hast du schon mal in einem MX-Roman einen Menschen aus Deinem näheren Umfeld eingebaut und wenn ja, wen?

Lucy Guth: Mi-Ruut, der Dreen, ist charakterlich einem Freund von mir nachempfunden. Das darf er aber nie erfahren! Wird er hoffentlich auch nicht, er ist kein Maddrax-Leser…

Frage 7: Wie nutzt du das Maddraxikon zur Recherche für neue Romane?

Lucy Guth: Sehr viel! Ich schaue ständig irgendwelche Sachen nach, bei denen ich nicht sicher bin; und ich schaue auch, in welchem Roman bestimmte Beschreibungen und Ereignisse waren, damit ich gezielt im richtigen Roman nachschauen kann.

Frage 8: Hörst du die neuen MX-Hörbücher aus Fanproduktion?

Lucy Guth: Ich hab schon in einige reingehört und durfte ja auch schon ein paar Mal etwas einsprechen.

Frage 9: Hast du in einem deiner Manuskripte schon mal eine Figur sterben lassen, deren Tod dann von Mad Mike gestrichen wurde?

Lucy Guth: Nein. Ich traue mich gar nicht, Figuren „ohne Erlaubnis“ sterben zu lassen, wenn ich sie nicht selbst in diesem Roman eingeführt habe. Selbst wenn ich vorhatte, so eine Figur sterben zu lassen, tat es mir manchmal so leid, dass ich es gelassen habe. Aber wenn jemand wichtiges dran glauben muss (wie jüngst Pilou), dann ist das mit Mike abgesprochen. Pilou war mein Vorschlag, und er hatte zuerst Bedenken, gab dann seine Zustimmung, damit die dramatische Veränderung von Aruula und Maddrax deutlich wurde und die Leser begriffen, dass die beiden nicht nur in irgendeiner Phase stecken.

Frage 10: Wann hast du zum ersten Mal auf die Frage: “Und was machst du so?” mit “Ich bin Autor:in” geantwortet?

Lucy Guth: Ich glaube, das habe ich bis heute nicht…Ich antworte meistens „Ich bin Redakteurin und nebenberuflich schreibe ich Romane.“

Frage 11: Was ist für dich das Besondere an der Serie Maddrax?

Lucy Guth: Maddrax ist für Autoren ein besonderes Geschenk, um kreative und manchmal absurde Schreibideen zu verwirklichen. Das klappt leider nicht immer, denn manchmal muss man ja auch einfach die Handlung vorantreiben. Mein Eindruck ist, dass die Leser das ebenso zu schätzen wissen. Ich freue mich deswegen jedes Mal, wenn ich die Chance für einen so speziellen Roman oder eine faszinierende Figur bekomme.

Wenn ihr noch mehr von und über Tanja Bruske-Guth lesen wollt schaut doch mal auf ihrer Website vorbei. Diese ist ganz hübsch und ich war nicht unbeteiligt 😉


In dieser Serie sind bisher Antworten von folgenden Autoren erschienen:
Michael Schönenbröcher
Michael Markus Thurner
Oliver Müller
Uschi Zietsch
Stefan Hensch
Ian Rolf Hill
Christian Humberg
Sascha Vennemann
Michael Peinkofer
Ulf Fildebrand

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