Kennt ihr noch Michael J. Parrish? Wenn nicht, wird es Zeit ihn kennen zu lernen. Wer ihn als MADDRAX-Autor schon kennt, hat heute die Gelegenheit ihn etwas besser kennen zu lernen. Michael Peinkofer (* 1969) ist Autor, Filmjournalist und Übersetzer. Unter dem Pseudonym Michael J. Parrish war er bis Band 125 Autor der Maddrax-Serie. Und vielleicht hat er nach dem beantworten dieser Fragen mal wieder Lust einen MADDRAX zu schreiben? Wer weiß….

Nach dem Studium der Germanistik in München, mit den Nebenfächern Geschichte und Kommunikationswissenschaften, das er mit dem Magistergrad abschloss, arbeitete er als Journalist und Übersetzer. Unter verschiedenen Pseudonymen hat er bisher über 180 Romane in unterschiedlichen Literaturgattungen geschrieben. Im Jahr 2000 stieg er mit dem Maddrax-Heft 6 bei der Maddrax-Hauptserie ein und verfasste zusätzlich noch 12 weitere Hefte und zwei Hardcover für die Serie beim Zaubermond-Verlag.

Nach seinem Ausstieg im Jahr 2004 gelang ihm mit Die Bruderschaft der Runen sein erster eigenständiger Bestseller. Weitere bekannte Werke sind seine Ork-Romane, die sich mit Tolkiens Geschöpfen befassen und seine historischen Thriller Der Schatten von Thot (2007) und Am Ufer des Styx (2009). Unter dem Pseudonym Marc Van Allen verfasste er die Trilogie Invisibilis (2007), Venatum (2008) und Caligo (2010). Er war auch – ebenfalls unter dem Pseudonym Michael J. Parrish – der Hauptautor der Serie Torn.

Michael Peinkofer
© Bastei Lübbe

Frage 1: Wie bist du dazu gekommen, für Maddrax zu schreiben?

Michael Peinkofer: Auf ganz klassischem Weg – Michael Schönenbröcher hat mich damals angerufen, mir von einem neuen Serienprojekt erzählt, das er plant, und mich direkt damit begeistert. Denn wie sich herausgestellt hat, waren und sind wir beide große Fans von Peter Wichmanns Comic-Serie “Andrax”, die uns in unserer Kindheit sehr beeindruckt hat. Und da war die Idee, etwas in dieser Richtung zu machen …

Frage 2: Hast du ein spezielles Schreib-Ritual? Brauchst du einen ganz bestimmten Tee/Kaffee/Snack, um anzufangen?

Michael Peinkofer: Festgelegte Rituale habe ich eigentlich nicht, aber ich höre beim Schreiben sehr gerne Musik – meistens orchestrale Soundtracks. Ich habe mir Playisten angelegt, je nach verlangter Stimmung. Oder manchmal begleitet auch ein bestimmter Score oder Komponist ein Projekt von der ersten Idee bis zur Fertigstellung. Rotwein-inspiriert zu schreiben, habe ich versucht, hat aber nix gebracht – während des Schreibens hält man das Ergebnis für unheimlich genial, am nächsten Tag löscht man es dann … Also nein, keine legalen oder illegalen Drogen. Höchstens mal ein Lakritz.

Frage 3: Auf welchen deiner MX-Romane bist du besonders stolz und warum?

Michael Peinkofer: Das dürfte Band 20 gewesen sein – “Zug der Verlorenen”. Darin erfolgte der erste Auftritt der Hydriten, die ich zum Maddraxiversum beisteuern durfte.

Frage 4: Welcher der vergangenen MX-Zyklen hat dir am meisten Spaß gemacht?

Michael Peinkofer: Ich mochte die Frühzeit der Reihe besonders gerne – nicht, weil ich da selbst mitgeschrieben habe, sondern weil mir dieser an “Andrax” und “Mad Max” orientierte Stil gut gefallen hat.

Frage 5: Hast du eine Lieblingsfigur im Maddraxiversum?

Michael Peinkofer: Nicht wirklich – mir hat immer gut gefallen, wie diese Figuren als Ensemble sehr gut harmonieren und funktionieren

Frage 6: Hast du schon mal in einem MX-Roman einen Menschen aus Deinem näheren Umfeld eingebaut und wenn ja, wen?

Michael Peinkofer: (lacht) Bei Maddrax ist das, glaube ich, nie der Fall gewesen. Aber bei Jerry Cotton gab es mal einen zivilen Staatsbediensteten, der sich später als Romanfigur wiederfand. Und nicht sehr schmeichelhaft, wenn ich mich recht entsinne …

Frage 7: Wie nutzt du das Maddraxikon zur Recherche für neue Romane?

Michael Peinkofer: Bin ja seit geraumer Zeit nicht mehr als Maddrax-Autor aktiv. Aber bei der Arbeit an anderen Projekten bin ich für die Unterstützung aus Fankreisen immer sehr dankbar gewesen und bin es noch. Es ist einfach nur großartig, was da an Begeisterung und Wissen einfließt!

Frage 8: Hörst du die neuen MX-Hörbücher aus Fanproduktion?

Michael Peinkofer: In die Hörbücher meiner Romane werde ich auf jeden Fall noch reinhören.

Wie wäre die Serie wohl verlaufen wenn Matt hier schon erfroren wäre?

Frage 9: Hast du in einem deiner Manuskripte schon mal eine Figur sterben lassen, deren Tod dann von Mad Mike gestrichen wurde?

Michael Peinkofer: Ja, wollte Matthew Drax in Band 6 “In der weißen Hölle” erfrieren lassen, aber Mike fand das blöd … Nee, bloß Spaß (lacht).

Frage 10: Wann hast du zum ersten Mal auf die Frage: “Und was machst du so?” mit “Ich bin Autor:in” geantwortet?

Michael Peinkofer: In der dritten Klasse, da habe ich nämlich mit dem Schreiben begonnen, und ich fand das spannender als “Ich gehe zur Schule” zu sagen. Wobei ich mich in Ermangelung des Wortes “Autor” ganz selbstbewusst als “Schriftsteller” tituliert habe …

Frage 11: Was ist für dich das Besondere an der Serie Maddrax?

Michael Peinkofer: Dass sie herrlich altmodisch ist, im allerbesten Sinn – und dass sich etwas, das vor mehr als zwanzig Jahren begonnen hat, noch immer so großer Beliebtheit erfreut. Mad Mike hat da etwas sehr Besonderes ins Leben gerufen, und ich freue mich, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben.


Um auf dem neuesten Stand zu bleiben, schaut mal auf Michaels Webseite vorbei!

In dieser Serie sind bisher Antworten von folgenden Autoren erschienen:
Michael Schönenbröcher
Michael Markus Thurner
Oliver Müller
Uschi Zietsch
Stefan Hensch
Ian Rolf Hill
Christian Humberg
Sascha Vennemann

selberlesen macht schlau