Entgegengefiebert habe ich der Königin der Ameisen wohl eher nicht. Wo Haaley draufsteht, ist bekanntlich auch Haaley drin. Und sie gehört leider nicht zu meinen Lieblingscharakteren – auch wenn ich ihre Vergangenheit in Band 597 eigentlich ganz gut fand.
Was den Schreibstil anbelangt, so ist dieser Roman ein gutes Beispiel dafür, wie der Autor die lebendigen und detaillierten Beschreibungen mit einem schnellen, fast schon überhasteten, Erzähltempo kombiniert. Die Kampfszenen sind bildhaft und intensiv, sodass der Leser das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Diese Spannung wird durch einige emotionale Momente und Reflexionen ausgeglichen.
Der Roman sticht besonders durch die Darstellung des erbitterten Kampfes der Hauptfiguren gegen die “Ents” hervor. Der Verzweiflung und dem Horror, den die Charaktere beim Umgang mit dieser Bedrohung erfahren, wird genügend Platz eingeräumt, was dem Roman eine echte emotionale Tiefe verleiht.
Die Charakterisierung ist ein weiterer Aspekt, der im Roman sorgfältig behandelt wird. Alle Charaktere bleiben kohärent und überzeugend, was den Leser in ihre persönlichen Kämpfe und Herausforderungen hineinzieht. Das gilt jedoch nicht vollständig für Haaley. Obwohl ihre Rolle als “Königin” der infizierten Ameisen und ihre Beziehung zu Tschoosch in der Geschichte gut funktionieren, birgt ihre potenzielle romantische Verbindung mit Matt einige Bedenken. Dies deutet darauf hin, dass Haaley in zukünftigen Romanen eine prominentere Rolle spielen könnte – eine Aussicht, die nicht allen Lesern gefallen könnte.
Ein weiterer Punkt, der meine Freude an diesem Roman leicht dämpft, ist die gewisse Vorhersehbarkeit des Plots. Obwohl die Handlung gut konzipiert und durchdacht ist, sind viele Wendungen und Ergebnisse leicht vorauszusehen. Und ich bin jetzt nicht der typische Leser, der dies stets und ständig bei jedem Roman behauptet. Grüße gehen an dieser Stelle raus an Lox. 😉
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt “Königin der Ameisen” ein solid gegliederter und kompetent geschriebener Roman, der sicherlich genug Fans der Serie ansprechen wird. Die Handlung ist spannend, die Charaktere sind überwiegend gut entwickelt, und der Schreibstil ist flüssig und ansprechend. Es sind jedoch die Bedenken bezüglich der Charakterentwicklung von Haaley und die gewisse Vorhersehbarkeit des Plots, die mich von einer höheren Bewertung abhalten. Daher bleibt meine Gesamtbewertung bei 3 von 5 Kometen.
Die Handlung dieses Romans ist sicherlich fesselnd. Die ständige Bedrohung sorgt für einen konstanten Spannungsbogen, der durch die unterschiedlichen Reaktionen und das strategische Handeln der Charaktere bereichert wird. Die Tatsache, dass diese Bedrohung sowohl physisch real als auch psychologisch tiefgreifend ist, fügt der Handlung eine zusätzliche Dimension hinzu. Zudem gibt es in diesem Roman einige bemerkenswerte Momente der Interaktion zwischen den Charakteren, die den Leser in die inneren Kämpfe und Motivationen der Figuren einweihen.
Haaleys Charakter bleibt allerdings ein zweischneidiges Schwert. Während ihre Rolle und ihr Beitrag zur Handlung relevant und gut ausgeführt sind, bleibt ihr Charakter für mich schwer greifbar und weniger sympathisch. Insbesondere die Anbahnung einer romantischen Verbindung mit Matt könnte dazu führen, dass Haaleys Charakter noch mehr in den Vordergrund rückt. Diese Aussicht wird wahrscheinlich nicht von allen Lesern mit Begeisterung aufgenommen. Aber das ist reine Spekulation meinerseits, da wir MADDRAX-Leser eher nicht dafür bekannt sind unsere Meinung öffentlich zu äußern….
Diese Rezi war voraussichtlich die letzte Rezension meinerseits auf Tanjas Blog. Zukünftig werde ich meine Rezis auf der Vereinsseite des OMXFCs veröffentlichen. Vielleicht lesen wir uns ja dort zukünftig! 🙂
Beecker
07/10/2023 — 19:40
Hallo Holger,
es hat mal wieder Spaß gemacht deine Rezi zu lesen. Schade das es die letzte hier ist.
Dieses Mal liegen wir wieder Meilenweit auseinander 🙂 zumindest was Haaley an geht.
Tatsächlich finde ich den Roman überhaupt nicht vorhersehbar. Und ich liebe Haaley ihren Charakter. Abwechslung tut auch Matt mal gut.
Alles in allem war ich genau deiner Meinung, was die Geschichte und die innerlichen Konflikte angeht. Für mich aber ist Haaley in diesem Zyklus das berühmte Zünglein an der Waage. Matt ist die Konstante und Haaley das Unvorhersehbare. Sie bildet für mich den Spaß- und Spannungsfaktor. Weg von Nicholas Sparks und Nora Roberts! Willkommen Mr. and Mrs Smith 🙂
McNamara
07/11/2023 — 13:04
Hallo Beecker,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich finde es immer spannend, verschiedene Meinungen zu hören. In diesem Fall ist es ja gerade das, was die Maddrax-Serie so faszinierend macht: Wir alle können verschiedene Aspekte eines Charakters oder einer Handlung ganz unterschiedlich wahrnehmen und bewerten.
Ich gebe dir Recht, dass Abwechslung wichtig ist und Haaley definitiv diesen Faktor einbringt. Obwohl sie nicht mein persönlicher Favorit ist, verstehe ich durchaus, warum sie dir gefällt und einen wichtigen Teil der Geschichte ausmacht. Ihre Rolle als das Unvorhersehbare bringt definitiv eine zusätzliche Ebene der Spannung und Dynamik in die Serie.
Ich muss zugeben, dass deine Mr. und Mrs. Smith-Analogie mich zum Schmunzeln gebracht hat. Vielleicht sollte ich Haaley mit einem frischen Blick betrachten und sehen, ob ich ihre Rolle in diesem Licht neu bewerten kann.
Nochmals danke für deine konstruktiven Gedanken und das Teilen deiner Sichtweise. Es hilft immer, den Horizont zu erweitern und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
Beste Grüße
Holger