608 – Spiel um Öl

MADDRAX – 608 Spiel um Öl von
Nun ist es doch mal so weit gekommen. Nach all dem, was ich bisher gelesen und bewertet habe, habe ich mich das erste Mal nicht wirklich gut unterhalten gefühlt. Und das ist dem noch geschmeichelt.

Eine Inhaltsangabe spare ich mir an der Stelle wie immer, das kann man gerne im Maddraxikon nachschlagen.

Die auftretenden Personen sind bis auf eine Ausnahme sehr strukturiert und haben eine „Geschichte“. Ihre Dialoge wirken greifbar und gut nachvollziehbar.
Die einzige Ausnahme ist Loonel Mazzi. Der Charakter wirkt von Beginn an blass und für eine apokalyptische Welt völlig überzogen in meinen Augen. Starallüren und Proletentum wirken einfach nicht bei dem.

Während des Lesens fiel es mir immer wieder schwer dem Strang zu folgen und es passierte häufig, dass ich mich fragte „wo stecken wir denn jetzt wieder? Oder welche Person hier einen Dialog bringt“.

Fahrtüchtige, 500 Jahre alte Autos tauchen immer wieder auf, und darunter sogar ein Hummer!!! Ein funktionsfähiger MP3-Player betritt die Bühne. Ich habe Kunststoffmodelle in meiner Vitrine stehen, wo nach knapp 20 Jahren, ohne Sonneneinwirkung, das Plastik beginnt spröde zu werden. Während des Spiels mit verschärften Regeln steigt die Zahl der Todesopfer exponentiell an. In diesem erschreckenden Szenario kam es immer wieder zu folgenden Ablauf: Matt trifft jemanden, bekommt eine Information, Kugel kommt; tot. Matt sieht jemanden, Kugel kommt; tot. Der absurdeste Tot traf in einer Szene eines Alleesandros ein. Festhalten: Ein geworfener WURFSTERN!!!!! traf ihn und er war TOT! Was für ein Wurfstern war das? Wie groß soll der denn gewesen sein? Hat der so punktuell getroffen? Wie viele m/s muss der geflogen sein, um tödlich zu wirken? Das ganze könnte hier ohne bedacht weiter gehen.

Und damit wir die Sandwich-Methode beibehalten.
Positiv hervorheben möchte ich die Namen, die man verändert hat, um hier für Fußballinteressierte eine kleine Hommage zu erschaffen. Sei es die FIFA, Felix Magath, Infantino oder dem letzten WM-Ausrichter Katar. Ob der Roman als Kritik zu deuten ist, mit dem FIFA System lässt sich, aus meiner Sicht nicht sehen, dafür bin ich nicht Fußball affin genug.

Das Ganze war sicher gut gedacht und auch etwas an Richard Bachmann (Stephen King) Todesmarsch angelehnt. Mich hat es nicht mit überzeugt, 2 von 5