Startseite › Foren › Allgemeines zur Serie MADDRAX › Amraka-Zyklus (600-649) › 611 – Konvoi der Verlorenen
- Dieses Thema hat 5 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 5 Monaten von HalberKapitel aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
06/24/2023 um 23:40 Uhr #6502
Moin Leute,
Die 611 – Konvoi der Verlorenen wurde von mir gestern, 23.06.23 geschlossen und bis heute sacken gelassen. Nach mehr als 24 Stunden kann ich nicht anders und muss sagen, dass ich schon sehr begeistert war vom größten Teil des Romans.
Die Dialoge zwischen allen beteiligten Personen waren schlüssig, unterhaltsam, komplex und keineswegs langweilig. Matt und Tschoosch haben eine tolle Dynamik und mit den dazu gewonnen Charakteren in dieser Folge passt hier alles! Die Rückblicke sind schlüssig und auch sehr finster. Das Beklemmen in der Dunkelheit war schon ganz großes Tennis. Im nächsten Rückblick hat man einen typischen menschlichen negativen Zug eingebracht und sich mit Missbrauch und Sklavenhaltung befasst. Frei nach dem Motto „Gebe mir was, bekommst du was“. Freiheit mit Leiden und auch dem Tod zu verbinden wirkt befremdlich, ist mir aber tatsächlich im ehemaligen Jugoslawien begegnet. Damals unwirtlich, kann ich heute dem nur beipflichten.
Komme ich zu den Aktion-Szenen, wie es zu Beginn mit der Flucht im Flugzeug beginnt, die noch etwas schwach auf der Brust wirkt, sich langsam in einen Moskito Angriff erweitert und in einen Überfall von Schlammmenschen gipfelt. Alles in allem sehr gut doziert, platz für ordentliche Dialoge gelassen und man hat es nicht übertrieben!
Im letzten Drittel des Romans findet man sich in der Basis ein, und trifft auf die »Mutter« und Anführerin. Es wirkt anständig und solide. Eine gute Atmosphäre wird dem Leser geboten. Hier ist es nun so, dass man auf der vorab gegangenen Wilden fahrt Ressourcen, also Koks, nicht bekommen hat. Man befürchtet einen Aufstand und will die Arbeiter mit Fungiziden vergiften. Der Plan kommt durch Matt und Sisa ans Licht und entfacht einen Aufstand, der die Anführer und Verantwortlichen schasst. Dass sich nun der aufgebrachte Mob ebenfalls gegen Matt, Tschoosch und Sisa wendet, weil es Zeugen sein sollen, erschließt sich mir hier nicht so ganz. Warum sind die denn erst dahin gegangen, wenn sie später als Zeugen auch am Pranger stehen?
Im Großen und Ganzen war ich aber zufrieden und über weite Strecken wirklich begeistert. Ganz toller Schreibstil, der weiß, wie man den Leser einfängt und mit nimmt. Von mir gibt es 4 von 5 Kometen und einen Daumen nach oben!
06/26/2023 um 17:32 Uhr #6571Diesmal warst du etwas schneller. ich hab wohl zu viel mit der Vereinsgründung zu schaffen…^^
Interessant – wir haben beide 4 von 5 Kometen vergeben! 🙂
Meine vollständige Rezi kann hier nachgelesen werden: https://blog.maddraxikon.de/wildeste-fahrt-ever-konvoi-der-verlorenen/
06/30/2023 um 10:50 Uhr #6586Mir hat der Roman gut gefallen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Am besten gefallen hat mir die Geschichte rund um den Konvoi. Da habe ich gleich an „Jim Butchers Erlkönig“ denken müssen – eine Horde Wesen die durch Chicago tobt.
Bei den Rückblicken hätte ich mir auch Jahreszahlen gewünscht. Überhaupt Jahreszahlen wären schon gut. Etwas schade ist auch, dass alle erwähnten Personen – bis auf Matt und Tschoosch – umgekommen sind. Andererseits ist wieder ein Teil von Tschoosch Aufgabe erfüllt – den Kokshandel zu unterbinden.
Vier Kometen gibt es von mir.
08/19/2023 um 13:38 Uhr #6878Ja, vier Kometen ist auch mir dieses Heft wert, da sind wir uns wohl einig.
Eine gut konstruierte Story um das Scheitern einer Techno-Kommune und das Entstehen einer bizarren Sekte & ein Gedankenspiel über Abhängigkeit, Ausbeutung, Herrschaft und Freiheit. Etwas weniger einnehmend als seine Vorgängerromane, gelingt Michael Edelbrock dennoch ein unterhaltsames Stand-alone-Abenteuer. Leider wird die interessante weibliche Hauptrolle deutlich zu pragmatisch ad acta gelegt.
Was verbirgt sich wohl hinter den Versumpften? Kommen die nochmal vor? Ich fühle mich wohlig an die Ertrunkenen erinnert, ein Standardgegner in Witcher III.
Was ich immer toll finde bei Edelbrock, ist wie er das Erzählen als eigenes Thema reflektiert und weitererzählt. Statt in konventionellen Rückblenden wird sich aus der Perspektive einer Romanfigur an Vergangenes erinnert. So wie „Mutter“ ihr religiöses Buchwissen zu einem eigenwilligen Mix verrührt, könnte man ja auch Sisas Schilderungen in Frage stellen – wer erzählt, entscheidet ja auch wie und was er/sie erzählt. Nun denke ich nicht, dass Edelbrock Zweifel an der Rückblende eingepreist hat, aber ich hoffe, dass er dieses Metathema zukünftig weiterspinnt.
08/19/2023 um 19:51 Uhr #6881Was ich immer toll finde bei Edelbrock, ist wie er das Erzählen als eigenes Thema reflektiert und weitererzählt. Statt in konventionellen Rückblenden wird sich aus der Perspektive einer Romanfigur an Vergangenes erinnert.
Ja, das mag ich auch voll! Ich fand das in der 602/603 stark und ich freue mich schon auf den nächsten Doppelband (616/617) von ihm. Er wird bestimmt Dak’kar erzählen lassen und das wird sicherlich sehr interessant…
08/20/2023 um 0:08 Uhr #6882mal sehen, ob ich zum zweiten edelbrock-band aufgeholt habe. bis zu dak‘kar werde ich es wohl nicht schaffen, aber bei fluch&segen bin ich hoffentlich wieder im takt.
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.