Startseite Foren Serienwiki MADDRAXIKON Frage von Ian Rolf Hill Antwort auf: Frage von Ian Rolf Hill

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      Interessant zu sehen, dass meine “Typisch MX”-Bemerkung im Bücherbums ein Echo hat. Hier habe ich mal versucht, nach etwas Bedenkzeit meine Sicht zu formulieren:

      “Viel Weltraum-Oper, interstellare Erzähllinien, kosmischen Entitäten, Fremdwelten, Aliens, weite Wege durch Zeit und Raum: Im Fandom wird zur Zeit vermehrt diskutiert, ob das eigentlich noch „typisch Maddrax“ ist. Im Moment sei die Reihe, so lauten einige Stimmen, mehr Perry Rhodan als Perry Rhodan selbst. Andere weisen zu Recht darauf hin, dass eine Romanserie sich über einen Zeitraum von fast 23 Jahren natürlich verändern muss. Entspringt die Sehnsucht vieler Leser☄innen (ich schließe mich selbst da ein) nach waghalsigen Ritten auf Frekkeuschern, Lischettenpampe im Mutantenschungel und dem immer wieder staunenden Blick, was aus unserer schönen Erde 500 Jahre nach dem Asteroideneinschlag für ein bizarrer Wisaau-Haufen geworden ist, bloß einem nostalgischen Reflex, der, käme das Autorenteam ihm tatsächlich nach, eher für Gähnen als Spannung sorgen würde? Das größte Pfund von Maddrax, finde ich nach einigem Nachdenken über diese Frage, ist und bleibt jedenfalls der Humor und die Experimentierlust der Serie. Ohne diese Komponente wäre ich sicher nicht so lange dabeigebelieben. Daher ist das Typischte an MX vielleicht: Die Überraschung. Der Genremix garantiert eine nimmerleere Wundertüte, und wenn sich die Gewichtung mal von Low Fantasy und Horror (mag ich sehr) zu Military Action und Weltraumspektakel (weniger mein Ding, dafür aber vielleicht die Leidenschaft anderer … ) verschiebt, ist das absolut okay. Wichtig ist vielmehr, dass ich nie genau wissen kann, was mich im nächsten oder übernächsten Heft erwartet. Und nicht jeder erzählerische Versuch, jeder Plot, jede Wendung muss dabei gelingen, das ist auch ganz wichtig. Lieber mutig danebenhauen, als pflichtschuldig dem Schema F folgen. Oder, wie ein weiser Mann mal sagte: Wer dem Publikum nachläuft, sieht ohnehin nur seinen Arsch.”