Wir kennen ihn alle. Einige von euch sogar noch aus der Zeit im Bastei-Forum. Und neuerdings schreibt er sogar für Perry Rhodan… Doch natürlich hoffen wir alle das er unser aller Lieblingsserie noch lange gewogen bleibt. Wer eine etwas detaillierte Einführung zu Andro braucht, hört sich am Besten PODDRAX 7 und PODDRAX 9 an. Dort habe ich schon mal sehr ausführlich mit ihm gesprochen. So ausführlich dass wir gleich einen Zweiteiler draus gemacht haben 😉

Sascha Vennemann wurde am 27. Februar 1981 in Nordhorn, Niedersachsen geboren. Nach dem Abitur im Jahr 2000 studierte er bis 2013 Soziologie in Bielefeld. Während dieser Zeit knüpfte er als Fan im alten Bastei-Forum und beim 1. Maddrax-Internet-Fanclub Kontakte mit dem Bastei-Verlag und Michael Schönenbröcher, die zu einem Praktikum beim Verlag führten. So übernahm er vom ausscheidenden Redakteur Holger Kappel für etwa ein halbes Jahr die Serie Sternenfaust, für die er auch als Außenlektor tätig war, und in der mit Heft 81 sein erster Heftroman erschien. Mit MX 269 hatte er seinen Einstand bei MX; der Titel Andronenreiter geht auf seinen Bastei-Forumsnamen (kurz Andro) zurück, unter dem er dort bis zur Abschaltung des Forums am 1. Oktober 2018 schrieb.

Sascha Vennamann als Sascha Vennemann

Nach Stationen in Bielefeld und Göttingen lebt der Autor seit 2016 wieder in seiner west-niedersächsischen Heimat.

Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war er auch in verschiedenen Bands als Musiker und Texter tätig, etwa bei Venus Meadow. Außerdem ist er als freier Mitarbeiter des Online-Magazins Geisterspiegel sowie als Redakteur der Print-Magazine VirusSpace View und Geek! tätig.

Sascha Vennemann interessiert sich für Fantasy und Science Fiction in all ihren Facetten und veröffentlicht auch Texte in diesen Bereichen außerhalb von MX, zum Beispiel die Kurzserie Eon – Das letzte Zeitalter. Er strebt nach eigenen Angaben an jährlich weiterhin zwei Heftromane für Maddrax zu schreiben. [1]

Sascha Vennemann als Coverstar auf MX Band 261

Frage 1: Wie bist du dazu gekommen, für Maddrax zu schreiben?

Sascha Vennemann: Die klassische Serienfan-wird-selber-Autor-Geschichte: Ich habe MADDRAX ab Band 5 gelesen und mich mit Rezensionen und Beiträgen im alten Bastei-Forum engagiert, Fan-Storys geschrieben, die in den Heften abgedruckt wurden und im Rahmen meines Studiums ein Praktikum bei Bastei gemacht – bei Michael Schönenbröcher in der Spannungsromane-Redaktion. Danach war ich kurzzeitig Außenlektor und -redakteur für die Bastei-SciFi-Serie STERNENFAUST, in der ich schließlich auch meinen ersten Roman veröffentlichte. Bald darauf kam ich dann auch zu MADDRAX.

Frage 2: Hast du ein spezielles Schreib-Ritual? Brauchst du einen ganz bestimmten Tee/Kaffee/Snack, um anzufangen?

Sascha Vennemann: Ein Schreibritual habe ich eigentlich nicht. Kaffee oder Tee (beides schwarz) helfen, sind aber nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist, dass ich mich wach fühle und weiß, was mein Ziel ist. Das kann sein: “Ich will heute mindestens 15.000 Zeichen schreiben” oder auch “Ich schreibe jetzt diese Szene komplett fertig”. Und dann versuchen, nicht aus der Konzentration zu kommen. Dafür brauche ich Ruhe. Mit Musik im Hintergrund schreiben kann ich überhaupt nicht.

Frage 3: Auf welchen deiner MX-Romane bist du besonders stolz und warum?

Sascha Vennemann: Darauf gibt es verschiedene Antworten. Natürlich auf “Andronenreiter” (Band 269), weil es mein MX-Erstling war. Dann meine Doppelbände “Heimkehr eines Toten” und “Memorial Day” (Band 374 & 375 – weil Robo-Smythe dort alle Register ziehen konnte), “Zielpunkt: Erde” und “Der sterbende Planet” (Band 425 & 426 – weil sie die Rückkehr der Handlung vom Ringplanetensystem zur Erde einläuteten) und “Zeitbeben” & “Die Kolonie” (Band 500 & 501 – weil das der verdammte Jubiläumsband 500 ist! Was für eine Ehre, den zu schreiben!). Und Band 551 “Dunkle Vergangenheit”, wegen seiner epischen Erzählstruktur, die ich dem Exposé von Oliver Fröhlich verdanke!

Frage 4: Welcher der vergangenen MX-Zyklen hat dir am meisten Spaß gemacht?

Sascha Vennemann: Beim Lesen: Ganz klar der allererste “Euree”-Zyklus, weil er so viele tolle Grundlagen für die MX-Welt geliefert hat. Beim Schreiben: Schwierig… Wenn ich mich entscheiden müsste, wohl der “Fremdwelt”-Zyklus, weil er ganz neue Möglichkeiten eröffnete und den MADDRAX-Kosmos großartig erweiterte.

Frage 5: Hast du eine Lieblingsfigur im Maddraxiversum?

Sascha Vennemann: Ich mag den ursprünglichen Jacob Smythe in seiner jetzigen Roboterform sehr gern. Er ist narzisstisch, sarkastisch und immer von der Richtigkeit seines Tuns überzeugt. Er tut nicht nur so, als wisse er es besser – es ist tatsächlich so! Aus seiner Sicht jedenfalls. Mit einer Figur zu arbeiten, die niemals an sich zweifelt, hat etwas sehr Befreiendes. Ansonsten sind es häufig Nebenfiguren, die mich reizen. Mit ihnen ist alles möglich: Sie können einen einmaligen Auftritt haben oder sich zu etwas Größerem entwickeln.

Frage 6: Hast du schon mal in einem MX-Roman einen Menschen aus Deinem näheren Umfeld eingebaut und wenn ja, wen?

Sascha Vennemann: In meinem ersten Roman kommt eine Figur mit dem Namen Gosy vor, den ich von einer Studienfreundin einer Freundin übernommen hatte. Ansonsten erinnere ich mich nicht, das mal getan zu haben. Auch bestimmte Charakterzüge oder anderen Namen von Personen aus meinem Umfeld habe ich bei MADDRAX, glaube ich, nie bewusst verwendet. Natürlich fließt alles, was man so erlebt, trotzdem irgendwie in die Romane ein. Was ich allerdings einbaue, sind manchmal kleine Wortspielereien und Namen von berühmten Personen, die ich leicht verfremde oder um zwölf Ecken gedacht und neu interpretiert im Text unterbringe. Ein Beispiel ist hier Julian Springs aus Band 500. Bis heute hat niemand entschlüsselt, wie ich auf diesen Namen gekommen bin.

Frage 7: Wie nutzt du das Maddraxikon zur Recherche für neue Romane?

Sascha Vennemann: Ich gebe die Begriffe ein und schaue, was dazu vorhanden ist. 🙂 Sehr hilfreich sind Angaben zu den Bandnummern, anhand derer ich dann mein digitales oder analoges MX-Archiv bemühen und bestimmte Dinge oder Ereignisse noch einmal nachlesen kann. Das passiert allerdings häufig nur während der Exposé-Phase.

Frage 8: Hörst du die neuen MX-Hörbücher aus Fanproduktion?

Sascha Vennemann: Aus Zeitgründen bislang leider nur sporadisch. Aber ich bin jedes Mal begeistert von der Umsetzung – und bin auch immer wieder gerne als Sprecher dabei, wenn jemand benötigt wird!

Frage 9: Hast du in einem deiner Manuskripte schon mal eine Figur sterben lassen, deren Tod dann von Mad Mike gestrichen wurde?

Sascha Vennemann: Nein, nicht dass ich wüsste. Ich habe aber mal eine Figur eine Zeitlang vor dem Serientod bewahrt, weil ich sie so großartig fand, dass ich sie unbedingt in der Serie behalten wollte: Thgáan, den Todesrochen! Er sollte eigentlich schon viel früher das Zeitliche segnen, aber er spielte später dann sogar noch eine sehr wichtige Rolle im Kampf gegen den Streiter. Und dass die Pancinowa als Volk ihren ersten Auftritt in einem meiner Romane überdauern, hätte ich so auch nie erwartet. Aber ich finde großartig, wie sie sich entwickelt haben!

Thgáan auf dem Cover von MX 249

Frage 10: Wann hast du zum ersten Mal auf die Frage: “Und was machst du so?” mit “Ich bin Autor:in” geantwortet?

Sascha Vennemann: Daran kann ich mich nicht so richtig erinnern. Das war wahrscheinlich irgendwann zwischen meinem zehnten und zwanzigsten Roman, als klar war, dass das für diesen Abschnitt meines Lebens mein Hauptjob sein würde.

Frage 11: Was ist für dich das Besondere an der Serie Maddrax?

Sascha Vennemann: Sie bietet extrem viel Abwechslung, kennt im Bereich der Phantastik (fast) keine Grenzen, lässt für die Autoren viele Freiheiten, präsentiert eine Bandbreite von hassens- bis liebenswerten Charakteren. Und sie hat natürlich die besten Fans der Welt. Ich war und bin ja selbst einer von ihnen. 🙂


Wer noch nicht genug von und über Sascha gelesen hat, schaut am besten auf seinem Blog oder bei Facebook vorbei. Dort erwarten euch neben Bekanntmachungen zu Saschas eigenen Publikationen einige Rezensionen zu Geschichten, die Sascha gelesen hat. Übrigens hatte Sascha eine Weile lang selbst einen Podcast. Einige der nicht mehr zugänglichen Episoden haben im PODDRAX 8 und PODDRAX 15 erneut das Licht der Welt erblickt.

In dieser Serie sind bisher Antworten von folgenden Autoren erschienen:
Michael Schönenbröcher
Michael Markus Thurner
Oliver Müller
Uschi Zietsch
Stefan Hensch
Ian Rolf Hill
Christian Humberg

selberlesen macht schlau